10.11.2016
Sieg für Trump und
BAYER
IG
Farben-Nachfolger bezahlt reaktionären Politiker
Eine Presse Information vom 9.11.2016,
herausgegeben von der Coordination gegen BAYER-Gefahren e.V.
433.000 US-Dollar spendete BAYER für den
aktuellen Wahlkampf von Trump über so genannte Politische
Aktionskomitees (PACs). Aus dem Budget des Leverkusener Multis
für die Präsidentschaftskampagne gingen fast 80
Prozent an republikanische KandidatInnen. Antonius Michelmann,
Geschäftsführer der Coordination gegen
BAYER-Gefahren, kommentiert: „Der Sieg Trumps ist auch ein
Sieg für BAYER.“ BAYER gehört traditionell
zu den wichtigsten ausländischen Groß-Spendern im
US-Wahlkampf und hat mit dem aktuellen Spendenvolumen einen neuen
Rekord aufgestellt. Um 65 Prozent steigerte das Unternehmen sein
aktuelles Engagement im Vergleich zum Jahr 2012, wo er den
Republikanern „nur“ 261.000 Dollar zur
Verfügung gestellt hatte.
Das gesteigerte Interesse des Global Players,
Einfluss auf die US-Politik zu nehmen, hängt eng mit seiner
Neuausrichtung zusammen. Mit der Übernahme MONSANTOs will er
der größte Agrochemie-Konzern der Welt werden und
allein über 90 Prozent des weltweiten Marktes für
gentechnisch verändertes Saatgut kontrollieren. Die USA sind
hier mit großem Abstand einer der wichtigsten
Märkte: Mehr als 39.5 Prozent aller Gentechnik-Pflanzen
weltweit wachsen dort. Und durch den MONSANTO-Deal hofft die
bundesdeutsche Aktien-Gesellschaft auch das US-Geschäft mit
seinen Pestiziden ankurbeln zu können.
Mit der Übernahme des
Consumer-Care-Bereichs des US-Pharma-Riesen Merck hat sich das
Interesse im Pharma-Bereich ebenfalls deutlich nach Westen verschoben.
Die USA zählen überdies für das zurzeit
wichtigste BAYER-Präparat XARELTO – ein
Blutverdünner mit einem Jahresumsatz von 2,25 Milliarden Euro
im Jahr 2015 – zu den Top-Märkten.
Der Chemie und Pestizid-Riese BASF ist neben BAYER
ein weiterer wichtiger deutscher Förderer Trumps. In den
aktuellen Wahlkampf investierte das Ludwigshafener Unternehmen
über seine PACs insgesamt 399.000 Dollar. Davon flossen 72
Prozent an die Republikaner. BAYER und BASF stehen allerdings
exemplarisch für die gesamte deutsche Wirtschaft, die
mehrheitlich auf Trump setzte und diesem im Durchschnitt zwei Drittel
ihrer Wahlkampfmittel zur Verfügung stellte.
Zahlreiche AnalystInnen hatten vor den Wahlen gewarnt, dass ein
Wahlsieg Trumps der deutschen Wirtschaft schaden würde,
insbesondere weil der Republikaner sich als Gegner des
Freihandelsabkommens TTIP zu erkennen gab. „BAYER &
Co. scheinen das anscheinend anders zu sehen“, so Jan Pehrke,
Vorstandsmitglied der CBG.
Aus der Geschichte haben die Unternehmen dabei
offensichtlich nichts gelernt, wie Antonius Michelmann
ergänzt: „Die deutschen Konzerne haben bereits an
zwei Weltkriegen und der Etablierung des Hitlerfaschismus
maßgeblich mitgewirkt. Die Chemie-Industrie hat sich dabei
besonders hervorgetan. Heute sind BAYER und andere deutsche Firmen
vorne mit dabei, einen offen rassistischen und frauenfeindlichen,
Rechtspopulisten ins mächtigste Amt der Welt zu hieven. Vor
allem uns in Deutschland muss das eine Warnung sein.“
Die Coordination gegen BAYER-Gefahren ist ein
internationales Selbsthilfe-Netzwerk. Wir sind in einzigartiger Weise
seit 1978 aktiv gegen Konzern-Macht. Dabei arbeiten wir weitgehend
ehrenamtlich und erhalten keinerlei offizielle Förderung. Wir
sind auf Spenden und Förderbeiträge angewiesen.
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