Heartfield: "Millionen stehen hinter Hitler"

Rallye „Spurensuche Verbrechen der Wirtschaft 1933-1945“

Ein Projekt der VVN/BdA NRW

 

20.05.2016

Dortmund: Wo bleiben die beschlossenen Mahntafeln in Eving und Hörde?

Viele Jahre an Versprechungen der Dortmunder Behörden liegen schon hinter uns

1. Der Förderer Hitlers und seiner Partei Emil Kirdorf wird trotz gegenteiligem Beschluss noch immer in Dortmund geehrt

Protestbrief der VVN-BdA Dortmund

An die Fraktionen des
Rates der Stadt und der
Bezirksvertretung Eving

Sehr geehrte Damen und Herren,

Hier finden Sie den erstaunlichen, ja befremdlichen Hinweis darauf, dass Beschlüsse, den Namen des Hitler-Förderers Emil Kirdorf mit einer Mahn-tafel kritisch zu erläutern, nicht eingehalten werden:

https://de.wikipedia.org/wiki/Kolonie_Kirdorf

http://www.nrw.vvn-bda.de/texte/0847_kirdorf.html

Beachten Sie dazu den Bürgerantrag der VVN-BdA, der auch von der Bezirksvertretung angenommen wurde und der einfach nicht erfüllt wird. Wohlgemerkt: Es ging nicht darum den Namen der Siedlung zu ändern, dazu habe die Stadt kein Recht, behaupten einige Anwohner (eine höchst zweifelhafte Angabe; der Name der Hess-Siedlung wurde ja immerhin getilgt).

Jeder Bürger kann das „Örtliche“ bekommen, das Telefonbuch. Das enthält vorn einen Stadtplan. Und dort steht auf der Evinger Seite: Kirdorf Kolonie. Siehe auch:

http://forum.derwesten.de/dortmund-f54/dortmunder-siedlung-nach-hitler-helfer-benannt-t18505.html Hier findet sich den empörenden Eintrag (bei WAZ!), dass Kirdorf uns doch vor den Roten bewahrt hat. Das zeigt: Die Mahntafel wird dringend gebraucht.

Mit freundlichen Grüßen

i.A. Ulrich Sander, Sprecher der VVN-BdA, Geschichtskommission

2. Die beschlossene Gedenkstätte für das Arbeitserziehungslager und seine Opfer in Dortmund-Hörde fehlt noch immer

Protestbrief der VVN-BdA Dortmund

An die Fraktionen des
Rates der Stadt Dortmund
und der
Bezirksvertretung Hörde

Sehr geehrte Damen und Herren,

Wir weisen auf einen wichtigen, aber nicht durchgeführten Beschluss ihrer Gremien hin, eine Gedenkstätte für die NS-Opfer/Zwangsarbeiter in Hörde am Phönixsee zu schaffen.

Die VVN-BdA hatte 2002 beantragt, eine Gedenktafel dort anzubringen, wo das Auffanglager Hermannstr., stand. Es handelte sich um ein Arbeitserziehungslager, und das war ein betriebliches KZ der Stahlindustrie, gemeinsam betrieben mit der Gestapo. Von dort wurden Opfer der Bittermark- und Rombergparkmorde im Frühjahr 1945 weggebracht, und sie kamen nicht zurück.

Nach unserer Beantragung begann die Planung für den Phönixsee, und nach langem hin und her wurde der Antrag der VVN-BdA dahingehend zustimmend behandelt, dass auf der Höhe des ehemaligen Emschertors am See eine Gedenkstätte geschaffen wird. Studenten hatten in einem Wettbewerb für eine gute Vorlage gesorgt. Einweihung sollte am 8. Mai 2015 sein. Das ist nun über ein Jahr lang her – aber nichts ist geschehen. Nichts zu sehen.  Wir bekamen auch keine Nachricht von Ihnen. Und wir sind sehr enttäuscht und auch sehr befremdet darüber, wie von Ihrer Seite mit Anträgen und Beschlüssen solch gravierender Art umgegangen wird.

Mit freundlichen Grüßen

i.A. Ulrich Sander, Sprecher der VVN-BdA, Geschichtskommission