29.09.2011 Gelsenkirchen: Kirdorf, Thyssen und Stinnes und der Nationalsozialismus Mahntafel
einstimmig beschlossen Auf seiner gestrigen
Sitzung beschloß der Kulturausschuß in
Gelsenkirchen einstimmig die Errichtung einer Mahntafel. Die VVN/BdA
NRW hatte im Rahmen der Aktion Rallye und Spurensuche
„Verbrechen der Wirtschaft 1933-1945“ im August den
Antrag beim Rat der Stadt Gelsenkirchen gestellt, an adäquater
Stelle im Stadtgebiet eine Mahntafel zur Erinnerung an die
NS-Wirtschaftsverbrechen zu errichten. Auszug aus dem
Antrag der VVN/BdA NRW an den Rat der Stadt: 1) An
geeigneter Stelle wird in Gelsenkirchen eine Mahntafel angebracht mit
einem Text, der darauf hinweist, dass in Gelsenkirchen der
Großindustrielle Emil Kirdorf (1847-1938) wirkte. Er war
Bergbau- und Hüttenunternehmer und hatte schon seit 1923
Kontakt zur NSDAP, wurde 1927 Mitglied dieser Partei und verschaffte
Hitler viel Geld und beste Kontakte zu anderen Industriellen, die dann
seinen Aufstieg und den Weg Deutschlands ins Verderben
förderten. Er war einer der Hauptförderer der NSDAP.
Hitler nannte ihn seinen Lebensretter, weil Kirdorf auch privat Hitler
finanzierte. 2) An geeigneter Stelle wird
Gelsenkirchen eine Mahntafel angebracht mit einem Text, der darauf
hinweist, dass in Gelsenkirchen der Großindustrielle Fritz
Thyssen (1873-1951) wirkte. Er war Leiter des Thyssen-Konzerns und der
Vereinigten Stahlwerke. Er war ab 1923 finanzieller Förderer
der NSDAP und öffnete ihr die Tür zur westdeutschen
Schwerindustrie. Somit half er Hitler zum Aufstieg und bereitete
Deutschland und Europa den Weg ins Verderben. Auch nachdem er 1939 ins
Ausland ging und dann in deutsche Gefangenschaft geriet war er
Profiteur an Krieg und Massensterben. 3) An
geeigneter Stelle wird Gelsenkirchen eine Mahntafel angebracht mit
einem Text, der darauf hinweist, dass in Gelsenkirchen der
Großindustrielle Hugo Stinnes (1897-1982) wirkte. Ab 1924
übernahm er von seinem Vater den Konzern, der u.a. den
Alldeutschen Verband und andere Nazi-Vorläufer
förderte. Er war Kriegsgewinnler. Mit dem Nazikriegsverbrecher
und NS-Putschisten Werner Best unterhielt er vor und nach 1945
umfangreiche politische und geschäftliche Kontakte. Er
förderte bis zu seinem Tode Alt- und Neonazis. Begründung: Mit
Anträgen und Aktionen wie obigen setzt die VVN-BdA ihre Rallye
„Verbrechen der Wirtschaft 1933-1945“ fort, in
deren Rahmen mit örtlichen Mahnwachen, Publikationen und
Bürgeranträgen zur Aufklärung über
die Verbrechen der Wirtschaft 1933-1945 aufgefordert wird. Sie wurden
von der VVN-BdA und anderen Antifaschistinnen und Antifaschisten u. a.
veranstaltet in: Bielefeld (Oetker), Herten (Zwangsarbeit im Bergbau),
Dortmund-Mitte (Ex-Springorum-Villa), Dortmund-Hörde
(Zwangsarbeit in der Stahlindustrie), Essen (Krupp),
Düsseldorf (Industrieklub), Leverkusen (IG Farben),
Köln (Hitler und Banker in Villa Schröder), Kreuztal
(Flick) und Siegen (Zwangsarbeit in Südwestfalen). Andreas
Jordan http://www.lokalkompass.de/gelsenkirchen/kultur/mahntafel-einstimmig-beschlossen-d95871.html |