Heartfield: "Millionen stehen hinter Hitler"

Rallye „Spurensuche Verbrechen der Wirtschaft 1933-1945“

Ein Projekt der VVN/BdA NRW

 

09.08.2011

Mülheim: Mahntafeln gefordert für Kirdorf, Thyssen und Stinnes

Mahntafeln an Stätten der Untaten von Angehörigen der Wirtschaftseliten der Zeit 1933 bis 1945 - Hier Emil Kirdorf, Fritz Thyssen und Hugo Stinnes

Sehr geehrte Frau Mühlenfeld. Wir bitten Sie, dies dem Rat der Stadt Mülheim zuzuleiten: Es wird von uns beim Rat der Stadt Mülheim Gelsenkirchen beantragt:

1) An geeigneter Stelle wird in Mülheim eine Mahntafel angebracht mit einem Text, der darauf hinweist, dass in Mülheim der Großindustrielle Emil Kirdorf (1847-1938) wirkte. Er war Bergbau- und Hüttenunternehmer und hatte schon seit 1923 Kontakt zur NSDAP, wurde 1927 Mitglied dieser Partei und verschaffte Hitler viel Geld und beste Kontakte zu anderen Industriellen, die dann seinen Aufstieg und den Weg Deutschlands ins Verder-ben förderten. Er war einer der Hauptförderer der NSDAP. Hitler nannte ihn seinen Lebensretter, weil Kirdorf auch privat Hitler finanzierte.

2) An geeigneter Stelle wird Mülheim eine Mahntafel angebracht mit einem Text, der darauf hinweist, dass in Mülheim der Großindustrielle Fritz Thyssen (1873-1951) wirkte. Er war Leiter des Thyssen-Konzerns und der Vereinigten Stahlwerke. Er war ab 1923 finanzieller Förderer der NSDAP und öffnete ihr die Tür zur westdeut-schen Schwerindustrie. Somit half er Hitler zum Aufstieg und bereitete Deutschland und Europa den Weg ins Verderben. Auch nachdem er 1939 ins Ausland ging und dann in deutsche Gefangenschaft geriet war er Profi-teur an Krieg und Massensterben.

3) An geeigneter Stelle wird Mülheim eine Mahntafel angebracht mit einem Text, der darauf hinweist, dass in Mülheim der Großindustrielle Hugo Stinnes (1897-1982) wirkte. Ab 1924 übernahm er von seinem Vater den Konzern, der u.a. den Alldeutschen Verband und andere Nazi-Vorläufer förderte. Er war Kriegsgewinnler. Mit dem Nazikriegsverbrecher und NS-Putschisten Werner Best unterhielt er vor und nach 1945 umfangreiche politische und geschäftliche Kontakte. Er förderte bis zu seinem Tode Alt- und Neonazis.

Begründung: Mit Anträgen und Aktionen wie obigen setzt die VVN-BdA ihre Rallye "Verbrechen der Wirtschaft 1933-1945" fort, in deren Rahmen mit örtlichen Mahnwachen, Publikationen und Bürgeranträgen zur Aufklärung über die Verbrechen der Wirtschaft 1933-1945 aufgefordert wird. Sie wurden von der VVN-BdA und anderen Antifa-schistinnen und Antifaschisten u. a. veranstaltet in: Bielefeld (Oetker), Herten (Zwangsarbeit im Bergbau),

Dortmund-Mitte (Ex-Springorum-Villa), Dortmund-Hörde (Zwangsarbeit in der Stahlindustrie), Essen (Krupp), Düsseldorf (Industrieklub), Leverkusen (IG Farben), Köln (Hitler und Banker in Villa Schröder), Kreuztal (Flick) und Siegen (Zwangsarbeit in Südwestfalen). Wir bitten um Unterstützung unseres Anliegens.

Mit freundlichen Grüßen

- Ulrich Sander - 
Geschichtskommission